WOLLEN ist wie MACHEN, nur fauler….
Als ich mir nach 7 Jahren als Schulsozialarbeiterin überlegt hatte, wie es mit mir beruflich weitergehen könne, lag für mich die Idee nahe, mich als Kommunikationstrainerin selbständig zu machen, denn ich hatte häufiger schulinterne Fortbildungen für Lehrer und Erzieher durchgeführt, sehr viel Spaß in der Arbeit mit Gruppen, durchweg ein gutes Feedback bekommen und weitere Anfragen. Die Idee reifte langsam, aber sie reifte und ich hatte richtig Lust darauf. Ich wollte selber entscheiden, wie ich arbeite und mit wem, wollte mir eigene Ziele setzen und mir meine Zeit selber einteilen. Ich war unzufrieden geworden und wollte etwas verändern. Irgendwann zog ich die Reißleine und beschloss zu kündigen. Ich freute mich auf die neue Herausforderung, aber auch Ängste beschlichen mich. Was ...
Nein-Sagen? Man darf Menschen auch enttäuschen…
Kannst DU das für mich morgen in der Sitzung präsentieren? Kannst DU wieder das Protokoll schreiben, du machst das so gut?! Kannst du morgen babysitten? Kannst du mir morgen einen Kuchen backen? Oder schlimmer: Biiiiiitte, biiiiiiitte, ich brauche dich heute gaaaaaaanz dringend.... Vielleicht liegt es an unseren Glaubenssätzen (siehe Kapitel: Eigenlob stimmt!) oder wie sonst wäre es zu erklären, dass es vielen von uns so schwer fällt, Menschen zu enttäuschen, ihnen eine Bitte abzuschlagen und NEIN zu sagen? Schon für Kinder ist es ein schlimmes Gefühl, ihre Eltern zu enttäuschen. Selbst Wut und Ärger der Erziehungsberechtigten können sie besser verkraften als Enttäuschung. Aber auch uns Erwachsenen fällt es oft schwer, Vorgesetzten, Kollegen, Partnern oder Freunden etwas abzuschlagen. Und so wird ...
Nicht gestört, nur verhaltenskreativ! Vom Sinn des Reframing…
In meinem letzten Beitrag ging es ja darum, dass wir das Verhalten eines anderen nicht verändern können. Eine Möglichkeit, mit einem unerwünschten Verhalten umzugehen, war es, das Verhalten anders zu bewerten als zuvor und es mit anderen Augen zu sehen, es sozusagen aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Diesen Vorgang nennt man in der Therapie und im Coaching Reframing. Das bedeutet vereinfacht, ein Verhalten oder eine Situation wird in einen anderen Rahmen (engl.: frame) gesetzt und verändert sich dadurch entsprechend. Eins der berühmtesten Beispiele ist das vom "verhaltenskreativen" Kind, das zuvor vielleicht als "störend" oder sogar "gestört" bezeichnet wurde. Kritiker des Reframing wenden ein, dass schwierige Situationen oder Verhaltensweisen auf diese Art verharmlost oder verniedlicht würden. Das ist möglich. Andererseits ...